Gott

Dienstag, 6. Oktober 2020, 20 Uhr

Abo A

Preisgruppe 1

Theater der Stadt Lennestadt | PZ

 

 

Schauspiel von Ferdinand von Schirach

mit Ernst Wilhelm Lenik, Klaus Mikoleit, Karin Boyd, Christian Meyer, Wolfgang Seidenberg, Martin Molitor, Susanne Theil u. a.

Inszenierung: MIraz Bezar

EURO-Studio Landgraf


" 'Gott' gehört zu den wichtigsten neuen Stücken der kommenden Spielzeit!", so titelt die Theaterzeitschrift Die Deutsche Bühne. Ferdinand von Schirach hat sein zweites Stück geschrieben, mit dem nicht unbescheidenen Titel 'Gott'. Diesmal tagt unter Einbeziehung des Publikums kein Gericht, sondern der Deutsche Ethikrat, der am Beispiel eines älteren gesunden Mannes die Frage um die Rechtmäßigkeit von Sterbehilfe und damit nach dem Recht auf einen selbstbestimmten Tod berät. (…).

Die Deutsche Bühne (9/2019)


Unser Tod soll nicht erschrecken, er soll andere nicht behelligen, er soll selbstbestimmt und friedlich sein. Können wir diese Entscheidung für uns treffen und auf Beistand hoffen? Also: Wahltod statt Qualtod? Nach geltendem deutschen Recht ist dies nicht möglich. Paragraf 217 des Strafgesetzbuches in der Fassung vom Dezember 2015 verbietet die »geschäftsmäßige Förderung« von Suizid. Dagegen haben Ärzte, Privatpersonen, Sterbebegleiter, Sterbeorganisationen, Pfleger und Rechtsanwälte Verfassungsbeschwerde eingelegt. Das Verbot – so die Beschwerdeführer – verletze ihre Grundrechte. Denn wenn der Staat Sterbehilfe verbiete, so verwehre er das Recht auf selbst bestimmtes Sterben.

In seinem zweiten Theaterstück widmet sich Ferdinand von Schirach erneut einem Thema von höchster gesellschaftspolitischer Relevanz. „Gott“ stellt Fragen, die die menschliche Freiheit, Autonomie und Selbstbestimmung betreffen. Fragen, die im Spannungsfeld von Moral, Christentum und Politik seit Jahren unterschiedlich und leidenschaftlich diskutiert werden. Wie schon in „Terror“ muss der Zuschauer seine moralischen und ethischen Wertvorstellungen im Hinblick auf die im Grundgesetz garantierte Würde des Menschen und die moralische Verantwortung jedes einzelnen für jeden einzelnen überprüfen.